DAV Akademische Sektion München Berndeinwand Alpspitz Hölltentorkopf Hochblassen
Bernadein'sche Aktivitäten der alpinen Art
Als Wettersteinliebhaber und Bernadeinhüttenbewohner
dachte ich schon länger daran, eine Zusammenfassung von alpinen Unternehmungen
in der bernadein'schen Umgebung für die ASM zu verfassen. Außer
Pistel'n gehen, Bier trinken, Holz hacken und horizontalen Sport treiben
kann man skifahren, klettern, wandern, radeln - allen verschiedenen Anforderungen
genügend.
Die Gebiete südlich und östlich des Reintals
(Oberreintal, Meilerhütte usw.) und westlich des Höllentals (Riffelwandkamm)
gelten nicht als ,,Umgebung Bernadein" und werden nicht erwähnt.

Karten-
und Führermaterial:
Das Wettersteingebirge ist mehr als ausreichend kartografiert
und dokumentiert;
Hier zugrundegelegt wurden:
KARTEN: AV-Karte ,,Wetterstein-
und Mieminger Gebirge" Nr.4/2 (Mittleres Blatt) 1:25000
AV-Karte ,,Wetterstein- und Mieminger Gruppe"
Nr.4/3 (Östliches Blatt) 1:25000
Karte des bayrischen Landesvermessungsamts ,,Werdenfelser
Land" UK L 31 1:50000
FÜHRER: AV-Führer ,,Wetterstein" v.
Stefan Beulke Rother Verlag; 1991
Klettertührer ,,Wetterstein - Band Nord"
v. Bernd Ebene Panico Verlag; 1997
Hüttenaufstieg
,,Aufstieg" ist relativ; für die meisten bedeutet
der Hüttenzustieg ,,Auffahrt" (Kreuzeckbahn) bzw. ,,Abfahrt" (Winter!
Ski von der Alpspitzbahn). Der normale -steile- Fußanstieg
startet an der Talstation ,,Alpspitzbahn"(750m), folgt in etwa der Kandahar-Piste
bis ,,Kreuzeck" (1650m) und -leicht bergab- den Bernadeinweg entlang zur
Hütte; etwa 2.15 Std.,900 hrn.
Hüttenhöhe Bernadein: 1520 m
Achtung: Wegen Lawinengefahr ist im Winter der Bernadeinweg
(Querung zu Hütte) grundsätzlich abzuraten!! Dann über Hochalm
und Bernadeinhang (alles Piste!) von ,,hinten" zur Hütte.
Flacher, aber nicht unbedingt einsamer ist der Aufstieg
über Hausberg - Tröglhütte - Kreuzeck -
Bernadeinweg;,
ca.
2.30 bis 3.00 Std.
Länger, aber auch viel schöner sind die Anstiege
ausgehend von Hammersbach (760 m) durch die ,,Höllentalklamm"
(Eintritt, ca. 4,-DM).
Durch die eindrucksvolle Klamm zur Höllentalangerhütte
(1379 m, Zugspitze-Normalweg!), von dort aus drei Möglichkeiten:
Entweder über die Knappenhäuser (1620m) - ,,Hupfleitenioch"
(1754m) - Keuzeck - Bernadeinweg - Hütte; 3.30 bis 4.00 Std.,
1000 hrn.
Oder zwischen Höllentalangernütte und Knappenhäuser
abzweigen auf den ,,Rindersteig" zur Rinderscharte (2090 m) und
anschließender Abstieg entlang der Alpspitz- und Bernadeinwände;
4.00
bis 4.30 Std., 1350 hm.
Wenn man schon dabei ist, kann man von der Rinderscharte
aus schnell noch auf die Alpspitze gehen. Ferrata ,rauf und ,runter
1.00 bis 2.45 Std.
Die dritte Möglichkeit, umständlich zur Hütte
zu gelangen, führt von der Höllentalangerhütte über
,,Mathaisenkar' zur Gießkarscharte (2465m) und hinab durch
Grießkar, Stuibenkar zum Bernadeinweg zwischen Bernadein- und Stuibenhütte.
Das Grießkar ist ein schattiges Loch, oft Schnee bis in den Hochsommer
hinein; ca. 6.00 Std., 1700 hm!
Nachteil am Höllentalaufstieg ist der Normaltouristenverkehr,
den der professionelle Bernadeinbesucher in den frühen Morgen- bzw. späten
Abendstunden umgeht, oder im
Herbst/Frühjahr in die Klamm ,,einsteigt", wenn
diese gesperrt ist. Ein Durchkommen ist
möglich, zwei Bachquerungen, interessante Stegpassagen,
dunkle Tunnels, etwas
Wegsuche und Schrofeneinlagen vor dem Rindersteig fördern
die Einsamkeit.
Mit ,,Bike" kann man über Forstwege von ,,Kreuzeck-Talstation"
- Rießerkopf Hütte - Stegerwald - Kreuzeck anfangs flach, später
steiler bis zum Bernadeinweg fahren. Dort das Rad in die Latschen stellen
oder zur Hütte tragen. Meines Erachtens nach ist der Bemadeinweg kein
Radweg; aus der Hüttentür fliegende Kaffeefilter haben schon
manchem Biker die Sicht genommen... 1.30 bis 2.00 Std., 900 hm.
Eine andere Möglichkeit führt vom Garmischer
Skistadion (740 m) steil hinauf zur Partnachalm (995 m), hinab ins Reintal.
dieses entlang bis kurz vor Park- und Lagerplatz der Oberreintalhütte,
1020 m. Hier eine 180°-Kehre auf einen steileren Fostweg, der Richtung
Bernadein/Kreuzeck zieht. Diesen bis zu stärkeren Bewuchs folgen -1400
m, eine Kehre- nach rechts in Wald, auf steilen Schotterweg holprig hinauf
in Richtung Stuiben bis man unterhalb der Stuibenhütte auf den Bernadeinweg
trifft; 1520 m. Hier Rad abstellen, -sonst gibt's Kaffee!, 2.00 bis
3.00 Std., 900 hm. Den Bernadeinweg folgend in Richtung ,,Kreuzeck"
in 30 Min. zur Hütte.
Sollte man zuviel Kraft und Zeit haben, kann man an der
1 80°-Kehre geradeaus das Reintal in Richtung Bock- und Reintalangerhütte
(1366 m) weiterfahren; Sackgasse. Zeitaufwand mind. 2.30
Std. Hin und Zurück!
Wanderungen
/ Klettersteige
Die ,,klassische ,, Wanderung führt von der Hütte
aus auf die Alpspitze, (2620 m), über Stuibensee. Oberkar
und SO-Grat (I), wobei man beim Grat -trotz Drahtseilen- die Hände
benutzen sollte. Die luftigen Stellen beschränken sich auf etwa 100
m, trotzdem nicht zu Empfehlen für reine Anfänger; leichtesterAbstieg
von der Alpspitze, O-Flanke direkt nur mit ausreichenden Altschneefeldern
anzuraten (Abfahren); 3.00 bis 4.00 Std., 1100 hm.
Ein schöner Anfängerklettersteig sind die ,,Schöngänge",
der direkte Zustieg ins Oberkar von der Bernadeinseite; Hütte -
Oberkar 1.30 bis 2.00 Std.
Weitere Wege, die knapp an der Alpspitze vorbei führen,
deren Gipfelaufstiege jedoch etwas Klettersteigerfahrung voraussetzen,
sind der Weg über Grießkar (siehe: Hüttenzustieg
,,Mathaisenkar") und SW-Grat, oder über Osterfelder/Rinderscharte
(siehe: Hüttenzustieg ,,Rinderweg") mit Ferrata (Eisenleiter,
Vorsicht bei Gewittergefahr!). Zeiten: Grießkar und SW-Grat ca.
3. 30 Std.; Rinderscharte und Ferrata ca. 2. 30 Std.
Fast schon als legendär zu bezeichnender Aussichtsberg
- mit entsprechend viel Besuch.
Anspruchsvoll ist der Hochblassen (2703 m), der
im späten Frühjahr über die sog. ,,Schneerinne" aus
der Grießkarscharte heraus zu besteigen ist. In der schmalen Rinne
sollte noch genügend Schnee zum Stapfen liegen, sonst wird's eklig
(Schrott!). Zum Hauptgipfel über z.T. luftigen Grat (I) in 15 Min.;
Hütte
- Grießkarscharte 2.30 Std., 950 hm; aus Scharte 1 Std., 240 hm;
gesamt ca. 4.00 Std., 1200 hm.
Der Normalanstieg von ,,hinten" über den SW-Grat
ist verwickelt, alpin und mit Stellen ll. Grades versehen. Ich betrachte
diesen Anstieg nicht mehr als ,,Wanderung" -vor allem nicht im Abstieg!
Vom Gipfel eindrucksvolle Sicht in alle Richtungen, vor
allem in die Nordwände des Hauptkammes und ins Reintal.
Etwas leichter und kürzer ist der Anstieg über
die Nordflanke auf den Hohen Gaif (2289 m). Entweder über Schöngänge
oder über Stuibenkar zum Stuibensee, auf Trittspuren/Pfad durch die
großen Absätze zur Gaifschulter östlich des Gipfels. Tiefblick!
(Verengungsdurchschlupf zum Schuttfeld mit Kabel ,,gesichert"). Über
den O-Grat in schöner Kletterei (II+) zum Gipfel, ca. 30 Min; O-Grat
ist auch Abstieg!!
Hütte - Stuibensee 1.30 bis 2.00 Std., 630 hm,
Stuibensee - Gaif 1.30 Std., 350 hm, gesarnt 3.00 bis 4.00 Std., 1000 hm.
Verkatert, als Verdauungstour oder Nachmittagsspaziergang
ist der Stuibenkopf (1928 m) nicht zu schlagen!
Entweder aus dem Stuibenkar von Westen oder über
die Nordseite/Stuibenhütte gleichermaßen schön und sonnig.
Die Aufstiegszeiten variieren von 35 Min. bis zu 5 Std. Sehr schöne
Sicht; manchmal ist sogar Großhadern/Krankenhaus zu erkennen!
NB: Der eigentliche Stuibenkopf ist der ,,Zahn" mit dem
Kreuz, der ugs. benannte ,,Stuibenkopf' heißt offiziell ,,Mauerschartenkopf'.
Hütte - Stuibenkopf ca. 1.15 Std., 400 hm.
Knapp westlich des Gipfels -in der Mauerscharte (1890m)
/ Wegweiser- beginnt der
,,Schützensteig", eine interessante aber anspruchsvolle Wanderung
zur Reintalangerhütte; 2.30 bis 3.00 Std.
Klettern
Den ,,Jubiläumsweg" kennt ja jeder; viel zu
häufig begangen und weit, weit weg im Vergleich zu anderen Touren.
Zur Info: Zugspitze (Auffahrt ca. 50,-DM !!); Jubelweg bis Vollkarscharte
ca.
6 Std; Querung zur Gießkarscharte und SW-Grat auf die Alpspitze
ca.
1 Std.; Abstieg zur
Bemadein ca. 1.30 Std.; Gesamt ca. 6.00 bis 8.00 Std.
Klettertouren in nächster bis näherer Umgebung
finden sich an:
Bernadeinwand, AIpspitze-Nordwand, Höllentorkopf,
Hochblassen
Es handelt sich dabei um alpine Sportklettereien, wobei
es auch Routen ohne ,,Bolts" gibt und nicht immer bequem über
die Route abgeseilt werden kann.
Einer Erwähnung wert ist auch der eingerichtete Klettergarten
für ,,Managertraining und Gruppendynamik"(!) am Felsblock unterhalb/gegenüber
der Schöngänge. Ca. 20 Routen zwischen III und VI, ,,überbohrt".
,,Sternchen" (*) beim Routennahmen:
* = Stände gebohrt; ** = Stände
+ Zwischenhaken gebohrt; Kein * = keine Bohrhaken (Stand
2000)
Bernadeinwände
Etwa 200 m hohe, senkrechte, aber gut strukturierte Nordwand
für heiße Tage und wenig Regen. Idealer Kletterberg für
Bemadeinhütte, nicht zu schwer und nah. Rauher, fester Fels; leider
häufig und länger nass. 4 Routen im Bereich der Gipfelwand (oberer
Teil), 4 Routen im mittleren Teil. Route 1nahezu gegenüber
der Hütte!
Einstieg: Weg neben Piste ,,Bernadeinhang"; 20
Min. (Route 1) bis 1 Std. (5 - 8) von der Hütte
Abstieg: Über Schöngänge (Routen
4 - 8) oder Stuibenkar (Routen 1 - 3).

1. Quis ut Deus; 7+, 3 SL,** Schöne,
große, oft nasse Platte direkt neben Bernadeinweg
2. ASM-Verschneidung; 6-, 8
SL,*
Woher der Name wohl kommt?, Pflicht! Variante, rechts:
Baids; 5+,5 SL, Rauh, anspruchsvoll
3. Jubiläumspfeiler; 6, 5 SL, ** Angeblich
etwas Bruch...
4. Schneedamischer Hochzeitslader; 5, 7SL Variante,
links: Trock'n muaß sei; 5+, 3 SL
5. Alte Nordwand; 5+, 4 SL + Vorbau,* Hübsch,
nass...
6. Hochalm Rock; 6/Ao, 10 SL,* Lohnend, etwas alpin
7. Pfeilerkamin;5+, 8 SL,* Auch eine ASM-Tour,
also Pflicht!!
8. Direkte Nordwand;5+, 8 SL,* Luftig, fest
Alpspitze - Nordwand
Seit im Bereich des ,,Herzl" mehrere Touren gebohrt wurden,
recht lohnende Wasserrillen und Plattenkletterei. Nicht alle bestehenden
Routen werden erwähnt bzw. sind eingezeichnet.
Einstieg: Von der Hütte an den ,,Schöngängen"
vorbei; wenn sich die Piste nach rechts wendet stattdessen geradeaus in
Richtung Alpspitze N-Wand/Ferrata weiter eine Schuttreiß'n hinauf
(Pfad). Man erreicht den Nordwandsteig (4) am westlichen
Tunneleingang. Einige Meter weiter liegt der Einstieg Ferrata (3), von
Hütte etwa 1.30 Std.
Abstieg: Vom Gipfel, oder bereits schon vom Schuttfeld
des ,,Herzl", wird über die Ferrata (3) abgestiegen, ca.
45 Min bis Einstieg.
Schwierigkeiten: 4 bis 6+; 80 m bis 400 m

Routen (Auswahl):
1. ,"Pro
3";
4+, 10 SL und Adamplatte; 4-, 8 SL
2. KG - Weg; 5 (nur 1SL, sonst 3 - 4), 14 SL
Sonst noch: BW-1; 4-, BW-2; 4, BW-3;
5+, Dachl-Weg; 6+, und wohl noch einige ganz neue Routen...
3, ,,Ferrata" (Eisen...)
4. Nordwandsteig (Schön, Interessant)
abw. = Skiabfahrt; N-Wand direkt, 500 oder
Variante übers ,,Herzl", ca.50°
Höllentorkopf SW-Wand
Kurze, sonnige Sportkletterrouten; Winterziel Einstieg:
Zur Rinderscharte, dann auf Rinderweg 150 hm absteigen, kurze Querung auf
Trittspuren zum E. 1.30 Std. ab Hüfte; 20 Min. Von Osterfelderkapf
Abstieg: Über Schrofen (I) die SO-Seite hinab
zur Rinderscharte; 20 Min.

Routen:
1. Westkante; 6-, 7 SL
2. Weg der Freundschaft; 6+, 6 SL,*
3. Schraubstock; 8-, 5 SL,*
4. Pfanzelt; 6, 7 SL,*
5. Grasblumenblühen:
6, 6 SL
NORDSEITE (kein Bild)
Alpineres Ambiente; zum E. durch Latschen und
Schrofen an SW-Wand vorbei und um den NW-Sporn herum;
Ca. 1 Std. ab Rinderscharte, 2.30 Std. ab Hütte.
Nordostwand; 6, 6 SL bis N-Kante
Nordkante; 4, 12 SL (Variante nach 7.SL:
,,Kreitzverschneidung"; 5+, 2 SL)
Hochblassen Nordwand
Extreme, ernste, einsame, schattige Touren; mit langem
Zu-, Aus- und Abstieg.
Einstieg: Von Hütte über Stuibensee
ins Grießkar, Einstieg unterhalb Schlußhang zur Scharte, 2200m;
ca.
2.00Std.abHütte
Abstieg: ,,Schneerinne" zwischen Haupt- und Westgipfel
(bei Schnee leicht);30 Min.; oder
,,von hinten": W-Grat und W-Flanke (länger und kompliziert); 1.30Std.
bis E.

Routen:
1. Blassenpfeiler; 7-, 10 SL+200m Schrott
Ernste Kletterei, der Extremklassiker im Bernadeingebiet
2. Jung und alt; 6, 5
SL bis Pfeilerkopf Weiter über 1.; Gut!
3. Shake hands; 8-, 8 SL, ** Kein Clinkclimbing,
50
m -Abseilen
4. Blassengrat; 3+, 650 hm 3000 m Kletterlänge,
lang!! WINTERZIEL!
Winter / Skitouren
Es gibt nur eine begrenzte, dafür allerdings exquisite
Auswahl an Skitouren.
Mitten im Pistengebiet gelegen, gibt es seit neuem manchmal
Probleme, überhaupt zur Hütte zu gelangen: Wegen der Lawinenunglücke
der letzten Jahre sensibilisiert, werden die den Pistenbereich gefährdende
Hänge rechtzeitiger entschärft; d.h. das Gebiet wird gesperrt,
Aufenthalt darin untersagt und Lawinensprengungen durchgeführt. Umgehen
kann man das ,,Sprengareal" entweder auf dem ,,Bernadeinweg" (bei Lawinengefahr
lebens gefährlich! oder Aufstieg durchs Reintal (mehrere Stunden).
Beide Möglichkeiten rein theoretisch, vor allem mit dem obligaten
Kasten Bier... Also: Augen zu und durch!
Zur Zeit sind diese Zustände noch selten, etwa bei
Lawinenstufe 4, aber die Häufigkeit steigt! Von der Hütte aus
geht der Weg in zwei Hauptrichtungen: Stuibenhütte oder Alpspitze.
Stuibenkopf, 1928 m
Unverspurte Hänge im Bereich Stuibenkopf/ -hütte
gehören zum Seltensten, was die Alpen zu bieten haben; aber man geht
dorthin um Spaß zu haben - oder als Anfänger. Oft ist der Schnee
in der Nordflanke trotz Spuren sehr gut, die Steilheit frei wählbar,
das Bier nicht weit.
Abfahrt ins Stuibenkar (W-Seite) nur bei gutem und sicheren
Schnee und wenigen Spuren zu empfehlen; nach 200 m wird's flach und das
Bier ist weiter (Gegenanstieg zur Stuibenhütte). Zeit von Bernadein:
ca. 1.15 Std., 400 hm

Blick vom Stuibenkopf,( v. links n. rechts): Hoher Gaif
- Hochblassen - Grießkarscharte. - Alpspitze - Bernadeinkopf
Gaif- und Blassengrat (ohne Route)
Gaif. N-Flanke (unterer Teil verdeckt) I Hochblassen:
Schneerinne (verdeckt) / Grießkar
Alpspitze: SW-Grat (Z.T. Verdeckt) I Schulter und
SO-Grat I "Dach" (Abfahrt O-Flanke, etwa 40°)
Große Runde: ,,Dach"-
Grießkar/Schneerinne - Gaif- Stuibenkapf; ca.6 Std. 2400 hm
Alpspitze, 2620 m
Aufstieg über Stuibenkar (Sonnig) oder über
Schöngänge (N-Seite, kürzester Weg, Klettersteig - Eis!).
Lawinengefahr in der Steilstufe zum Bernadeinkopf (1900m - 2000m). Ab ,,Schulter'
(2200 m) die Ski tragen. Auch die ,,Ferrata" ist im Winter gut machbar,
da immer gespurt; aber man muß erst über die ganze Piste, dazu
noch im Schatten, aufsteigen!
Für Ferrata und Schöngänge sind Steigeisen
empfehlenswert, Pickel ist unnötig.
Zeit: Bernadein - Gipfel 2.30 bis 3.15 Std., 1100
hrn.
Abfahrt:
Das ,,Dach" ist ein Traum - bei gutem Schnee: Steilste
Stelle (Engstelle) ca. 40°, exponiert, oft windverblasen, ostseitig
und 450 hm hoch - um als Erster da hinein zu fahren, benötigt es schon
viel Beurteilungsvermögen. Es ist und bleibt die schönsteAbfahrt
imBernadeingebiet.
Möglich von Dezember bis Mai (gute Grundlage Voraussetzung); beste
Zeit Februar/März, im März schon gegen 10.30 Uhr mit derAbfahrt
beginnen!
Bei sicherem Schnee kann man S-seitig ins Grießkar
abfahren; vom Gipfel zu Fuß den SW- Grat 50 hm bis Absatz absteigen,
dann schräg rechts haltend ins Kar fahren.
Extrem steil und spektakulär ist die N-Wand:
Viel Schnee, Kälte, absolut sichere Bedingungen und vorheriger Aufstieg
über ,,Ferrata" (Streckenbesichtigung) sind unbedingt notwendig. Start
auf Gratabsatz, ca. 70 hrn unter'm Gipfel, wo die ,,Ferrata" in die W-Wand
quert.
Geradeaus hinunter bis Einstieg ,,Ferrata" oder 150 hm
nach Start rechts ins ,,Herzl" queren. Ein Sturz wäre fatal; gut
50°, 550 hm!
Wer nicht bis auf die Alpspitze will, setzt sich neben
dem Ausstieg der ,,Schöngänge" auf den Bernadeinkopf, 2144 m
und genießt die Ruhe, die man am Alpspitzgipfel nicht so leicht findet;
ca.
2.00 Std. ab Hütte., 630 hrm.
Grießkarscharte, 2465 m /Hochblassen, 2703
m
Ins Grießkar geht man am besten über Stuibenkar
- Stuibensee. Das Kar ist sehr schattig und beengend. Ideale Figl-Tour,
da Schnee oft bis in den Hochsommer liegt.
Achtung: Erhöhte Schneebrettgefahr, da der
Wind wie durch eine Düse durch pfeift; nicht zu hoch auf der Alpspitzseite
queren, sondern im Karboden bleiben. Die letzten 200 hrn sind zudem recht
steil! Hütte-Grießkarca. 2.15 Std., 940 hm.
Von der Scharte über SW-Grat zu Fuß auf die
Alpspitze; Stellen I, oft aper; 45 Min, 160 hm
Den Hochblassen erreicht man imWinter auch von
Osten her - über den Blassengrat,lll+.
Diese wirklich anstrengende, großartige Gratkletterei
sollte man bei wenig Schnee - am besten im Dezember IAnf.Januar angehen.
Konditionsproblem!
Zeit: Gaif- Hochblassen etwa 1 Tag, Biwak einplanen!
(Hütte vorheizen lassen!)
Eine Steilabfahrt ist die ,,Schneerinne" des Hochblassen:
45° steil, 2 m breit, 200 hm hoch; m.E. schwerer als Alpspitze N-Wand,
aber kürzer! Die Querung von der Grießkarscharte in die Rinne
hinein ist sehr lawinös!! Scharte bis Gipfelgrat ca. 1 Std., 200
hm.
Ein Geheimtip ist eine Skiabfahrt durch die N-Flankedes
Hohen Gaif (siehe ,,Wanderungen") Nur die kurze Verengungsstelle
ist steil; hier kann man auch abschnallen. Ansonsten eine einsame, reizvolle,
aber leider kurze Abfahrt im staubenden Pulver!
Zeit: Stuibensee - Gaifschulter 1.15 Std., 240 hm.
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Verfasst: Rochus Lyssy
30-Apr-01
Änderungsstand: 20-Aug-2006 16:00 HW
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