Zwei Jahre war es her, dass die letzte Brennholzfuhre auf die Leixl flog, mit ihr säckeweise Beton und der schöne neue Brunnen. Nun neigte sich der Brennholzvorrat langsam seinem Ende entgegen und es war klar, dass der neuen Brennholzfuhre auch wieder säckeweise Beton beigelegt werden musste.
Und so begann, nach dem obligatorischen Schneefall über Nacht, früh am 3. Oktober mit 8 Helikopterhüben der diesjährige Arbeitseinsatz auf der Leixl.
Und fast wäre er auch an diesem 3. Oktober schon wieder beendet worden, weil die vielen fleißigen Helfer im Akkord immerhin 16 Ster Brennholz einstapelten, Steinfundamente abtrugen, knapp 1-metertiefe Betonierschächte aushoben, dahinein 400 kg Beton kippten, um dann eben jene Steinfundamente wieder aufzuschlichten.
Zwischenzeitlich hing dabei der gesamte Anbau der Hütte am sprichwörtlichen seidenen Faden, konkreter dem hydraulischen Wagenheber, einen guten Meter in der Luft um nun endlich und hoffentlich für die nächsten hundert Jahre wieder stabil unterbaut zu sein.
Aber Dank der vielen aktiven Mäuse um und in der Hütte gab es auch für das Wochenende noch einige Aufgaben, vorrangig das Abdichten potenzieller Mäuselöcher. Mit Taschenlampen wurden die dunkelsten Ecken im Vorratsschrank, unter den Betten, Bänken, Treppen und in der Zwischendecke erbarmungslos ausgeleuchtet um auch noch das kleinste, unscheinbarste Loch mit Leisten zu vernageln.
Während die einen aber auf der Jagd waren, jede kleinste Öffnung zu schließen, schwang der Hüttenwart seine Motorsäge und sägte mit viel Lärm und Gestank, auf der eigentlich so friedlich stillen Leixl, eine Holzdurchreiche direkt von der Hütte in den Brennholzschuppen, so dass das winterliche Fitnessprogramm „Wir schaufeln einen metertiefen Gang zum Brennholzschuppen“ nun abgewandelt werden muss in: „Wir besteigen auch am Abstiegstag noch einen Berg, weil das Brennholzwiederauffüllen so schnell erledigt war…“.
Länger als das Loch hineinzusägen dauert es anschließend jedoch, dieses zugluftfrei mit Schindeln und alten Paneelen schön zu umkleiden, so dass es nun aussieht, als wäre dieses schon seit hundert Jahren und absolut selbstverständlich an genau dieser Stelle. Obendrein passte dann auch noch die Klappe des alten Notausstiegs genau in die Öffnung um diese sauber von innen zu verschließen.
So sägten die Einen, nagelten die Anderen, Manche gruben eine Entwässerungsrinne nordseitig der Hütte und der Rest der Arbeitsmannschaft verbrannte alte, unappetitliche Kissen, die durch neue ersetzt wurden, entsorgten alte löchrige Hausschuhe und bauten für die neuen Hausschuhe ein nach Schuhgrößen getrenntes Regal mit dessen Hilfe sich die obligatorische Zeit nach der Hüttenankunft für die Suche eines zweiten passenden Hausschuhs nun auch deutlich reduzieren dürfte und somit wieder direkt in Bergbesteigungszeit umgesetzt werden kann.
Nur unser Hüttenwart hatte noch nicht genug und kroch in Kamin und Ofen, nur um danach den Ofen zwar sauber aber sich dafür entsprechend schwarz zu hinterlassen.
Zu guter Letzt wurde das Klo komplett geleert und ist nun auch für die lange Wintersaison gerüstet.
Einen ganz herzlichen Dank an die vielen helfenden Hände, die so kräftig mit angepackt, gestapelt, geschleppt, gebaut, Apfelstrudel gebacken und dieses verlängerte Wochenende, auch Dank der baulichen und sonstigen Organisation, zu einem wirklich schönen Gemeinschaftsarbeitsprojekt haben werden lassen. Vielen Dank an die Familie Heid, die neben tatkräftiger Unterstützung der Leixl eine nagelneue Bierbankgarnitur gespendet hat.
Auf alle die jetzt schon wieder von unverspurten Tiefschneeabfahrten träumen, warten viele gemütliche Hüttenstunden.
Der Leixlwart Jochen